Bosa

Die an der Westküste auf Sardinien gelegene Kleinstadt Bosa ist mehr oder weniger in zwei Gebiete unterteilt. In dem etwa 2 Kilometer abseits der Küste gelegenen Ortskern leben rund 8.000 Einwohner, der Tourismus konzentriert sich dagegen auf die Urbanisation Bosa Marina, die zwischen der Küste und der Stadt zu finden ist. Der Fluss Temo, der Bosa als letzte Stadt auf seinem Weg ins Mittelmeer passiert, hat seit jeher große Bedeutung für die Stadt und war in früheren Zeiten die Grundlage für die Besiedlung des heutigen Bosas. In Bosa ließen sich unter anderem verschiedene Gerber-Stämme nieder, deren Behausungen auch heute noch erhalten sind, auch wenn der Zahn der Zeit schon deutlich an den Gerber-Häusern am Ufer des Temo genagt hat.

Neben dem Tourismus kommt in Bosa dem Anbau von Wein und Oliven eine herausragende Bedeutung zu. Die fruchtbaren Böden rund im Bosa sind ebenfalls ein Verdienst des Temos, der unter anderem dafür sorgt, dass in Bosa mit dem “Malvasia di Bosa“ einer der besten Weine Sardiniens angebaut wird. Auch die Oliven aus Bosa finden weit über die Grenzen Sardiniens hinaus dankbare Abnehmer. Die Touristen, die ihre Unterkunft in Bosa Marina haben, kommen gerne ins Ortszentrum um dort einen Bummel durch die malerischen Gassen Bosas zu unternehmen.

Wer es bis in die Außenbezirke von Bosa schafft, der wird mit dem Anblick der Kirche “San Pietro Extramuros“ belohnt. Die Kirche wurde bereits im späten 11. Jahrhundert erbaut und ist somit das älteste Bauwerk in Bosa.

In den Sommermonaten verkehrt zwischen Bosa und Macomer der sogenannte “Trenino Verde“. Diese Schmalspurbahn ermöglicht es Touristen zwischen diesen beiden Städten zu pendeln. Unter Naturfreunden ist Bosa auch aufgrund der dort heimischen Gänsegeier bekannt. Gänsegeier sind auf Sardinien vom Aussterben bedroht und auf der Mittelmeerinsel nur noch in den Hügeln rund um Bosa in freier Wildbahn zu beobachten.