Sassari

Mit etwa 130.000 Einwohnern ist Sassari die zweitgrößte Stadt auf Sardinien, steht in Bezug auf die Bedeutung für die Insel aber nur unwesentlich hinter der mehr als dreimal so großen Inselhauptstadt Cagliari. Möglich macht dies die wirtschaftliche Stellung Sassaris, das zugleich Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Sardiniens ist. Sassari gilt auf Sardinien als das Oberzentrum für den Handel und hat sich darüber hinaus in der Lebensmittelproduktion einen Namen gemacht. Vor allem Käse und Wein aus Sassari, die zu den sardischen Spezialitäten zählen, sind überregional bekannt, aber auch Olivenöl wird in Sassari hergestellt. Darüber hinaus hat sich Sassari mit seiner Universität als Bildungshauptstadt auf Sardinien etabliert, besonders aufgrund der juristischen Fakultät in der Universität Sassaris.

Der Aufstieg von Sassari begann im späten 13. Jahrhundert, als die Stadt von den Bewohnern des heutigen Porto Torres, das zu jener Zeit die tonangebende Stadt der Region war, gegründet wurde. Porto Torres, das damals noch Turris Libysonis hieß, hatte allerdings den Nachteil, dass es direkt an der Küste lag und deshalb ein dankbares Ziel für die Piraterie des Mittelalters darstellte. Von den zahlreichen Angriffen gepeinigt zogen sich die Bewohner etwas ins Landesinnere zurück und schufen sich mit Sassari eine neue Bleibe. So wurde Sassari im Jahr 1294 die erste Stadt auf Sardinien mit einer eigenen Verfassung.

Für Touristen ist Sassari vor allem als Ziel von Tagesausflügen bekannt. Die Straßenbahn in Sassari, die im Oktober 2006 eingeweiht wurde, kann in diesem Zusammenhang als komfortables und stressfreies Fortbewegungsmittel dienen. Ein Besuch des Palazzo della Provincia, dem Regirungssitz der Provinzverwaltung von Sassari, sollte in eine Stadtbesichtigung auf jeden Fall eingeplant werden.