Villacidro

Die Gemeinde Villacidro liegt im Südwesten Sardiniens und hat knapp 15.000 Einwohner. Damit zählt Villacidro zu den größten Gemeinden auf Sardinien, die offiziell nicht den Status einer Stadt besitzen. Nichts desto trotz ist Villacidro interimsweise als Hauptstadt der erst im Jahr 2001 im Zuge der Verwaltungsreform auf Sardinien neu eingerichteten Gemeinde Medio Campidano. Es dauerte allerdings noch weitere vier Jahre, bis zum 8. Mai 2005, bevor Medio Campidano mit der Wahl eines Provinzrats und eines Provinzoberhaupts auch faktisch existierte. Eine der ersten Amtshandlungen des Provinzrats von Medio Campidano bestand darin, Villacidro zumindest vorerst zur Hauptstadt zu erheben. Die Wahl Villacidros lag wohl deshalb nahe, weil Villacidro die meisten Einwohner aller Gemeinden in Medio Campidano hat. Vor der sardischen Gemeindereform gehörte Villacidro, ebenso wie die anderen 27 Gemeinden von Medio Campidano, zur Provinz Cagliari.

Etwas im Landesinneren gelegen kann Villacidro nicht so sehr vom Tourismus profitieren wie andere Gemeinden, die direkt an der Küste liegen. Dennoch bietet sich Villacidro für viele Touristen an, die in der Region ihre Unterkunft haben, um Einkäufe zu tätigen, die über den üblichen, rein touristischen Bedarf hinausgehen und die so in den touristischen Ferienorten nicht im Sortiment vorhanden sind.

Im Zweiten Weltkrieg genoss Villacidro, da der nahegelegene Flugplatz Trunconi sowohl von der italienischen und deutschen als auch der amerikanischen Luftflotte als strategisch wichtiger Stützpunkt im Mittelmeer genutzt wurde. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Italien mit dem damaligen Deutschen Reich verbündet, weshalb die Militärbasis Trunconi bei Villacidro zunächst von der italienischen und deutschen Armee genutzt wurde. Gegen Kriegsende sattelte Italien um und schloss sich den westlichen Alliierten um Frankreich, Großbritannien und den USA an.