Wein aus Sardinien

Der Weinbau nimmt auf Sardinien einen ebenso hohen Stellenwert ein wie in vielen anderen Gebieten Südeuropas. Besonders Spanien, Frankreich und Italien tun sich hier als Weinbaunationen hervor. Zu verdanken hat Sardinien den qualitativ hochwertigen Weinbau in erster Linie den sehr guten klimatischen Bedingungen sowie dem Wissen der Weinbauer, das oft über Generationen weitergegeben und vertieft wurde. Die international bekannteste Weinkellerei Sardiniens ist wohl Sella & Mosca, die bereits im Jahr 1899 vor den Toren Algheros im Nordwesten der Insel gegründet wurde. Insgesamt gibt es auf Sardinien 19 DOC-Weine und ein DOC-Anbaugebiet (Vermentino di Gallura). Beim DOC-Zertifikat handelt es sich um Qualitätssiegel für Weine.

Das Verhältnis zwischen Rotweinen und Weißweinen aus Sardinien liegt bei 2:1. Im Norden der Insel werden verstärkt Weißweine angebaut, die sich durch einen hohen Säuregehalt und einen fruchtigen Geschmack auszeichnen, während die Szenerie im Süden Sardiniens von Rotweinen und Likören beherrscht wird. Durch die lange Tradition des Weinbaus auf Sardinien konnte im Laufe der Jahre die Qualität beständig gesteigert werden, so dass die hiesigen Weine heutzutage üblicherweise nicht mehr mit Weinen vom italienischen Festland verschnitten werden. Dieser Kunstgriff war in den Anfangszeiten des Weinbaus auf Sardinien noch notwendig, da die Qualität der Reben, die auf der Insel reiften, häufig nicht ausreichte. Auch heute werden noch neue Weinberge angelegt, um der weltweit steigenden Nachfrage nach Weinen aus Sardinien gerecht werden zu können. Bevorzugte Strandorte sind dabei die Berglagen oder auch stark bewaldete Hänge, die die sehr windanfälligen Reben besser schützen. Vereinzelt findet man Rebenbestände auf Sardinien aber auch in Flachlagen, die sich unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls für den Weinanbau eignen.

Auf Sardinien wird der Weinbau derzeit auf einer Fläche von knapp 45.000 Hektar betrieben, womit die Mittelmeerinsel gerechnet auch die Gesamtfläche im guten Mittelfeld der Weinbauregionen in Italien liegt. Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen während der Sommermonate wird auf Sardinien häufig eine künstliche Bewässerung nötig. Hiervon sind in erster Linie die Weinbaugebiete im Süden Sardiniens betroffen. Dieser Umstand wirkt sich jedoch in keiner Weise auf die gewohnt hohe Qualität des sardischen Rebensaftes aus.