Die Grotta su Marmuri liegt oberhalb des Küstendorfs Ulassai im Osten Sardiniens in der Provinz Ogliastra. Unter den zahlreichen Grotten, die es von Norden bis Süden entlang der Ostküste auf Sardinien gibt, gehört die Grotta su Marmuri zu den Höhlen mit dem größten begehbaren Bereich. Der Zugang ist für die Öffentlichkeit in der Grotta su Marmuri auf einer Länge von knapp einem Kilometer freigegeben, während es bei vielen anderen Tropfsteinhöhlen meistens zu wenige hundert Meter sind. Darüber hinaus gehört die Grotta su Marmuri sicherlich zu den schönsten Tropfsteinhöhlen auf Sardinien. Seit dem Ende der 1950er-Jahre kann die Grotta su Marmuri besichtigt werden, eine Möglichkeit, von der die Touristen seither regen Gebrauch machen.
Die Stalagmiten und Stalaktiten der Grotta su Marmuri erreichen eine Länge von bis zu 20 Metern. Auf Sardinien gibt es keine andere Höhle, in der es Tropfsteine dieser Größe in einer solchen Häufigkeit gibt. Im sogenannten “Großen Saal“ ist die Grotta su Marmuri bis zu 70 Meter hoch. Daneben sind die zahlreichen kleineren Abschnitte der Grotta su Marmuri sowie die unterirdischen Seen in der Tropfsteinhöhle ein absoluter Blickfang. Besichtungen der Grotta su Marmuri können jederzeit nach Vereinbarung stattfinden. Die Mindestgröße einer Gruppe beträgt dabei vier Personen, die Besichtung dauert ca. 90 Minuten. Aufgrund der zahlreichen Niederschläge und der daraus resultierenden Überflutungen der Grotta su Marmuri, kann diese Tropfsteinhöhle nur von April bis Oktober besichtigt werden.
Nur wenige Kilometer von der Grotta su Marmuri befindet sich die Geisterstadt Gairo Vecchia, die im Jahr 1951 nach einer längeren Trockenperiode von mehrtägigen, wolkenbruchartigen Regenfällen heimgesucht wurde. Die Folge war, dass die Einwohner das Dorf aufgeben mussten und in den folgenden Jahren neue Dörfer ober- und unterhalb von Gairo Vecchia errichteten. Gairo Vecchia stellt ein sehr anschauliches Beispiel für die traditionelle sardische Architektur dar und sollte in einen Besuch der Grotta su Marmuri nach Möglichkeit einbezogen werden.
Werbung
Folgen auf Facebook oder Google+
