Luxussteuer gehört auf Sardinien der Vergangenheit an

Für Ugo Cappellacci, den neugewählten Regionalpräsidenten von Sardinien, ist bei seinen Reformbestrebungen auf der Mittelmeerinsel das Ende der Fahnenstange offenbar noch lange nicht in Sicht. Mit der sogenannten Luxussteuer (Tassa sul Lusso) kassierte der neue Regierungschef das nächste Gesetz, das von seinem Vorgänger Renato Soru erst vor wenigen Monaten eingeführt worden war. Die Luxussteuer sollte alle Besitzer von Yachten, Segelbooten und Privatflugzeugen belasten und dem Ausgleich des Finanzhaushalts sowie dem Umweltschutz auf Sardinien dienen.

Cappellacci machte nun klar, dass er nach Mitteln und Wegen suche, den Haushalt für das laufende Geschäftsjahr auch ohne die umstrittene Luxussteuer ausgeglichen gestalten zu können. Wie aus Regierungskreisen in der Inselhauptstadt Cagliari in Erfahrung zu bringen war, ist dies dem Regionalpräsidenten auch schon gelungen. Die nach der Abschaffung der Luxussteuer entstehende Lücke im Haushalt 2009 soll mit einer Kreditaufnahme in Höhe von 500 Millionen Euro geschlossen werden. Cappellacci würde dem Regionalparlament einen entsprechenden Antrag zeitnah zur Abstimmung vorlegen, wie es aus Cagliari heißt.

Die Luxussteuer musste bisher unmittelbar nach der Ankunft in einem Hafen oder auf einem Flughafen auf Sardinien entrichtet werden. Nach Einführung der Luxussteuer war auf Sardinien ein stark nachlassendes Interesse der betroffenen Urlauber zu verzeichnen gewesen, da diese lieber auf Korsika oder die Balearen ausgewichen waren, wo eine derartige Abgabe nicht zu leisten war und ist.