Oristano mit Reitturnier zu Ehren Kaiser Konstantin

Ohne das Pferd in Sardinien würde den Sarden gewiss ein Stück Kultur fehlen. Zu vielen Paraden, Volksfesten und traditionellen sowie religiösen Festen sind die Pferde auf Sardinien ein Symbol der Stärke und Ausdruckskraft. Zu den wertvollsten Events auf Sardinien, auf denen das sardische Pferd seiner „Pflicht“ nachzukommen hat, zählen in jedem Fall „Der Sardische Ritt“ zu Pfingsten und „S’Ardia“ Anfang Juli, auch „Santu Antine“ genannt. Beide Events verkörpern auf beeindruckende Weise die Kultur und die Lebensart der Sarden und lassen Urlauber wie Einheimische an den uralten Geflogenheiten und Traditionen der Sarden teilhaben.

„Santu Antine“ – „Heiliger Konstantin“ so nennt man das vielleicht bekannteste Reitturnier auf Sardinien. Dieses Reitturnier auf Sardinien findet stets vom 06. bis 07. Juli unweit der Stadt Oristano im Dorf Sedilo statt. Zwar gibt es in den Gemeinden Ollastra und Samugheo sich ähnelnde Reitturniere Sardinien, jedoch das Reitturnier in Sedilo wird als das größte und spektakulärste Reitturnier Sardiniens gefeiert. Der Treffpunkt für S’Ardia ist die Kirche Sant’Antine, einen Kilometer außerhalb der Ortschaft, oberhalb des Lago Omodeo gelegen. Normalerweise ist diese Kirche schmucklos und unscheinbar und kaum ein Urlauber würde hier der Kirche einen Wert zuschreiben. Auffällig ist jedoch der traumhafte Blick über den größten Stausee Sardiniens.

Das Reitturnier „Santu Antine“ findet in Gedenken an den Kaiser Konstantin statt. Man erzählt sich: Eines Tages im Jahr 312 erschien dem Kaiser Konstantin vor einer entscheidenden Schlacht im Traum ein Engel. Dieser forderte den Kaiser auf, seine Reiter unter dem Zeichen eines Kreuzes antreten zu lassen und er würde dann siegen. Der Legende entsprechend darf man auf dem Vorplatz der Kirche ein beeindruckendes und zugleich herrschsüchtiges Reiterturnier auf Sardinien erwarten. Es kann am Ende nur einer der Sieger sein. Der Parcours der Reiter reicht vom Dorf bis hinauf zur Kirche. Derjenige, welcher am Ende die Fahne hochhält, ist Sieger dieses Rennens. Um Unfälle, Nöte und Ängste zu mildern, wird mit Votivkerzen, Geschenken, Gebeten und Blumenschmuck die Kirche reich beschenkt und für Glück und den Sieg gebetet. Zu diesem Spektakel reisen Pilger und Einheimische aus aller Welt an.