Der Cannonau di Sardegna ist der auf Sardinen am weitesten verbreitete Rotwein und zugleich die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte auf der Insel. Grundlage für die Herstellung des Cannonaus ist die rote Rebsorte Grenache, die weltweit am vierthäufigsten angebaut wird. Die Grenache bevorzugt ein warmes und trockenes Klima, weshalb sie vor allem in den südeuropäischen Ländern zu Hause ist und dort beste Bedingungen vorfindet. Die Bezeichnung Cannonau für diesen Rotwein ist ausschließlich auf Sardinien üblich, in anderen Ländern ist der Wein unter dem Namen Grenache (Frankreich), Garnacha (Spanien) oder Garnatxa (Katalonien) bekannt.
Der Cannonau di Sardegna ist ein sehr alkoholhaltiger, aber dennoch relativ weicher Rotwein, der außerdem sehr lagerfähig ist, nachdem er zu Wein verkeltert wurde. Solange die Grenache noch in ihrem Ursprungszustand als Frucht an der Rebe hängt reagiert sie allerdings empfindlich auf Falschen Mehltau, Rohfäule und Exkoriose. Dafür übersteht die Grenache auch längere Dürreperioden ohne größere Ernteausfälle.
Die Grenache zählt ohnehin zu den eher ertragsarmen Rebsorten, je nach Witterung liegt der Ertrag bei 20 – 80 Hektoliter pro Hektar.
Der Cannonau di Sardegna wird auf Sardinien speziell zu besonderen Anlässen als Tischwein serviert, ist darüber hinaus aber auch im “Alltagsgebrauch“ äußert beliebt, was ihn auf der Insel zum meistverkauften Rotwein macht. Aufgrund der geringen Menge an natürlichen Farbstoffen und Tanninen wird der aus der Grenache gewonnen Wein oft mit anderen Rotweinsorten verschnitten. Beim Cannonau die Sardegna sind solche Zugaben andere Weine nicht üblich, weshalb er sich DOC-Rotwein nennen darf.
Foto: Foto: (under СС for commercial work) dionhinchcliffe/flickr.com
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