Schlechte Nachrichten für die zu Sardinien gehörende Insel La Maddalena. Entgegen den bisherigen Planungen wird der G8-Gipfel, bei dem Italien Gastgeber ist, nun doch nicht auf Sardinien stattfinden, sondern in den Abruzzen auf dem italienischen Festland. Darauf verständigte sich das Parlament am heutigen Donnerstag und folgte damit einem Vorschlag des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Mit der Verlegung des G8-Gipfels in die Abruzzen wolle Italien seine Verbundenheit mit der vor wenigen Wochen von einem schweren Erdbeben heimgesuchten Region im Zentrum des Landes demonstrieren, so ein Regierungssprecher.
Die Opposition reagierte jedoch empört und mit Unverständnis auf die kurzfristige Planänderung und sprach von einer unangemessenen Effekthascherei Berlusconis, der bereits unmittelbar nach dem Erdbeben in den Abruzzen mit unglücklichen Äußerungen über die Naturkatastrophe in die Kritik geraten war. Berlusconi macht sich im Gegenzug für eine Ausrichtung des von US-Präsident Barack Obama gewünschten Umweltgipfels auf La Maddalena im Herbst dieses Jahres stark.
Die Hoteliers auf Sardinien reagierten verständlicherweise etwas irritiert auf die Pläne Berlusconis, da man die Mehreinnahmen, die durch den G8-Gipfel zu erwarten gewesen wären, bereits fest eingeplant hat. Außerdem gibt es in Italien nicht weniger Kritiker, die bezweifeln, dass die Abruzzen bis zum Sommer schon in der Lage sind, einen G8-Gipfel auszurichten, nachdem durch das Erdbeben nahezu die gesamte Infrastruktur der Region zerstört worden sei. Ein Veto gegen die Verlegung des G8-Gipfels von La Maddalena in die Abruzzen können nun nur noch die beteiligten G8-Staaten einlegen.
Datum: 23.04.2009
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