Pünktlich vor der Europawahl hat der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit einer Reihe von Versprechen an seine Landsleute auf das derzeitige Umfragetief reagiert. Vor allem auf Sardinien sah sich Berlusconi zuletzt heftiger Kritik gegenüber, nachdem er vor wenigen Wochen die Verlegung des ursprünglich auf La Maddalena geplanten G8-Gipfles in die Abruzzen durchgesetzt hatte. Darüber hinaus sorgt der umstrittene Politiker immer wieder durch Korruption, Schmiergeldaffären und zuletzt auch mit privaten Scharmützeln für Negativschlagzeilen.
Um vor der Europawahl zumindest die Gemüter auf Sardinien wieder etwas beruhigen zu können, sprach sich Berlusconi nun mit bisher nicht gekannter Klarheit gegen den Bau eines Atomkraftwerks auf der zu Italien gehörenden Mittelmeerinsel aus. Mehrere Zeitungen wollten seit Beginn des Monats von Plänen der Regierung erfahren haben, in nicht allzu ferner Zukunft ein Atomkraftwerk auf Sardinien zu errichten. Solchen Spekulationen erteilte Berlusconi nun vorerst eine Absage und betonte, dass er auf Sardinien kein Atomkraftwerk dulden werde.
Einmal in Geberlaune stellte Berlusconi im Rahmen eines Interviews, das der Staatsmann dem regionalen TV-Sender Videolina gegeben hatte, auch weitere Verbesserungen bei der verkehrlichen Infrastruktur auf Sardinien in Aussicht. Dabei hätten die Schnellstraßen zwischen Olbia, Sassari und Santa Teresa Gallura absolute Priorität, da diese bereits im Bau befindlichen Verkehrswege für die Anbindung des Flughafens von übergeordneter Bedeutung seien, so Berlusconi. Der Ministerpräsident unterhält rund um Olbia mehrere private Anwesen und nutzt Sardinien gerne als Wochenenddomizil, weshalb es bei den Einheimischen sehr beliebt ist.
Datum: 27.05.2009
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