Touristen, die sich am Capo Testa aufhalten, befinden sich gleichzeitig am nördlichsten Punkt der Mittelmeerinsel Sardinien. Das Capo Testa liegt nur wenige Kilometer außerhalb des Ortes Santa Teresa Gallura und gehört demnach zur Provinz Olbia-Tempio. Beim Capo Testa handelt es sich um eine kleine Halbinsel, die durch eine schmale Landbrücke, über die auch eine asphaltierte Starße führt, mit dem Rest Sardiniens verbunden ist. Die bekannteste Sehenswürdigkeit am Capo Testa ist der Leuchtturm, der für die Seefahrt ein wichtiger Orientierungspunkt darstellt.
Die Granitfelsen am Capo Testa weisen oftmals große Ähnlichkeiten mit verschiedenen Tieren auf, weshalb man diesen Felsformationen auch die Namen der entsprechenden Tiere gegeben hat. Möglich wurde dies durch die sogenannte Tafoniverwitterung, der die Felsen über Jahrhunderte ausgesetzt waren und immer noch sind. Die Tafoniverwitterung wird durch die steifen Brisen an der Küste hervorgerufen und ist in fast allen Küstenregionen im Mittelmeer mehr oder weniger präsent. Da es sich bei Granit um eine eher weiche Gesteinsart handelt, verformen sich die Granitfelsen infolge des Abriebs, den die Winde an der Oberfläche des Gesteins verursachen.
Auf der Halbinsel Capo Testa gibt es auch ein kleines Tal namens Valle di Luna, in dem während der späten 1960er-Jahre eine größere Zeltstadt errichtet wurde. In dieser Zeit diente das Valle di Luna als ständiger Aufenthalts- und Wohnort für die sogenannte 68er-Generation, der vor allem Hippies und Aussteiger angehörten. Damit zählte das Capo Testa neben der Baleareninsel Ibiza zu den wichtigsten Hochburgen der Hippies im gesamten Mittelmeerraum. Das Treiben der Hippies war der Inselregierung von Sardinien jedoch schon sehr bald ein Dorn im Auge, weshalb das wilde Zelten auf Sardinien kurzerhand verboten wurde. Dem latenten Widerstand der Hippies gegen diesen Erlass, der sie faktisch wieder auf die kostenpflichtigen Campingplätze auf Sardinien gezwungen hat, begegneten die Behörden mit drastischen Geldbußen, weshalb die Hippiekultur auf Sardinien schon nach relativ kurzer Zeit wieder zum Erliegen kam.
Das Capo Testa zeichnet sich durch seine zahlreichen Buchten und kilometerlangen Sandstrände aus, die zweifelsohne zu den schönsten Badeplätzen auf Sardinien zu zählen sind. Daher überrascht es kaum, dass die Hotels und Campingplätze am Capo Testa vor allem während der Hauptsaison in den Sommermonaten regelmäßig ausgebucht sind.
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