Die Grotta di Ispinigoli ist eine fossile, also nicht mehr aktive Tropfsteinhöhle an der Ostküste Sardiniens. In der Nähe der Grotta di Ispinigoli befindet sich mit Cala Gonone eine touristische Urbanisation und mit der Grotta del Bue Marino eine weitere Tropfsteinhöhle. Auch wenn die Grotta di Ispinigoli erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts durch Zufall von einem Schafhirten entdeckt wurde, gehört sie heute zu den am weitesten und am besten erforschten Tropfsteinhöhlen auf Sardinien. Die bisher gesammelten Erkenntnisse der Geologen umfassen einen Bereich von rund 15 Kilometern.
Der Hauptgrund für das rege Interesse der Forscher an der Erkundung der Grotta di Ispinigoli ist wohl im größten Tropfstein Europas zu sehen, der sich in der Höhle befindet. Dabei handelt es sich um einen 38 Meter langen Tropfstein mit einem stattlichen Durchmesser von bis zu 2 Metern. Entstanden ist dieses Naturwunder durch die Vereinigung eines Stalagmiten und eines Stalaktiten. Der Fachmann unterscheidet mit diesen beiden Bezeichnungen Tropfsteine, die von oben nach unten bzw. in die andere Richtung wachsen.
Die Grotta di Ispinigoli wurde im Jahr 1974 für den öffentlichen Besucherverkehr geöffnet, wobei sich der begehbare Bereich auf den Teil der Höhle beschränkt, der den Rekordtropfstein beherbergt. Die Grotta di Ispinigoli ist über eine steinerne Treppe erreichbar und ist dank zahlreicher Scheinwerfer auch optimal ausgeleuchtet. Der Rest der Tropfsteinhöhle wird von den verantwortlichen Behörden für den Publikumsverkehr als zu gefährlich eingestuft. Eine Einschätzung, die angesichts eines Unglücks aus dem Jahr 1956, bei dem ein Forscher bei einem Sturz in den Abisso delle Vergini, den Jungfrauenabgrund, sein Leben lassen musste, nachvollziehbar erscheint.
Die Grotta di Ispinigoli ist bequem mit dem Auto über die Schnellstraße SS 125 zu erreichen. Von Cala Gonone aus ist die Tropfsteinhöhle ausreichend ausgeschildert, außerdem befindet sich in der Nähe des Eingangs ein schmuckes Restaurant, das vor oder nach der Besichtigung zum Verweilen einlädt.
Foto: (under СС for commercial work) gaspartorriero/flickr.com
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