Der Parco del Sulcis befindet sich im Süden Sardiniens in der Provinz Cagliari unweit der gleichnamigen Hauptstadt der Mittelmeerinsel. Im Parco del Sulcis steht die Wiege der menschlichen Zivilisation auf Sardinien. Die ältesten Funde lassen die Annahme zu, dass die ersten Menschen auf Sardinien bereits etwa 5.000 – 6.000 Jahre vor Christus in der Gegend rund um das heutige Cagliari niederließen und sesshaft wurden. Damals dienten vor allem die zahlreichen Grotten und Abris entlang der Südostküste Sardiniens als Unterkunft bzw. Behausung. Abris sind Nischen und Löcher, die durch Verwitterung des Buntsandsteins im Laufe von Jahrtausenden unter Felsvorsprüngen entstanden sind.
Der Parco del Sulcis auf Sardinien ist für die Archäologie eine wahre Goldgrube, sowohl in Bezug auf die Vielfalt der antiken Relikte als auch bezüglich des Werts der Gegenstände. Während aus der Frühzeit nur relativ wenig, aber dafür umso bedeutendere Funde gemacht werden konnten, kommt es in den Epochen der Bonnanaro- und Nuraghenkultur zu einer Häufung der aus archäologischer und historischer Sicht relevanten Ausgrabungen. Dabei handelt es sich insbesondere um Nekropolen, Nuraghen und Brunnenheiligtümer, die auf dem Areal des Parco del Sulcis ausgegraben wurden und größtenteils auf die Zeit zwischen 1.500 und 800 v. Chr. datiert werden. Vereinzelt wurden auch Gegenstände wie Schmuck oder Werkzeug von der Glockenbecher-Kultur entdeckt, die ansonsten eher in Mittel- bis Osteuropa verbreitet war.
Im Parco del Sulcis steht mit dem 5 Meter hohen Terrazzu unter anderem auch der größte Menhir Sardiniens. In und um den Parco del Sulcis gibt es außerdem noch zahlreiche weitere Menhire, die fast ausnahmslos der Frühzeit der menschlichen Besiedlung auf Sardinien zuzuordnen sind. Darüber hinaus zählen vor allem Relikte mit religiösem Hintergrund zu den ältesten Funden im Parco del Sulcis.
Foto: (under СС for commercial work) Babaiola*/flickr.com
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