Man darf neben den traumhaften Stränden, dem azurblauen und glasklaren Meer gern auch einmal die gesamte Insel Sardinien erkunden. Immerhin benötigt man mit der Bahn von Porte Torres bis nach Cagliari nur ungefähre vier bis fünf Stunden. Auf dem Eisenbahnnetz Sardinien bewegt sich unter anderem auch die „Trenino verde“, die grüne Bahn Sardinien, wie sie liebevoll genannt wird. „Trenino verde“ benutzt dabei das Liniennetz der Schmalspurstrecken FdS (Ferrovie della Sardegna). In der Nostalgie schwelgend und weil es nebenbei einen ausgezeichnet landschaftlichen Reiz gibt, bedient sich die „Trenino verde“ dabei auch den Strecken, die heute aus dem Liniennetz der Schmalspurbahnen Sardinien gestrichen wurden. Diese Abschnitte werden jedoch nur in den Sommermonaten von Juni bis September bedient.
Wohin liegt nun das Begehren dieser besonderen Bahn in Sardinien. Zum einen verbindet „Trenino verde“ immer noch den Norden mit dem Süden, kreuzt dabei auch Strecken in den Osten und Westen Sardinien. Interessanterweise besitzt die Ferrovie della Sardegna mit seinen rund 630 km das längste Schmalspurennetz in Italien. Bemerkenswert ist dabei bereits der Kurvenreichtum, der bereits nach Gründen und Ursachen fragt. Die Geschichte der „Trenino verde“ kann man jedoch ausführlich und in aller Seelen Ruhe im Schmalspurenbahnenmuseum in Monserrato nachempfinden und nachlesen. Die Nachfrage nach einer Fahrt mit der „Trenino verde“ steigt angesichts der historischen Wagen, teils sogar aus Holz, pünktlich zum Sommerurlaub auf Sardinien an. Dabei spielt es keine Rolle, ob man beispielsweise in den Ferienwohnungen in Palau oder in den Hotels in Sassari oder doch in den Ferienhäusern in Bosa Marina einquartiert hat. Hier in diesen Orten sowie in Mandas, in Tempio Pausini und in Aratax kann man die Fahrten mit der „Trenino verde“ buchen. Jede einzelne Strecke bewahrt ihre ganz eigenen Geheimnisse. Doch eines besitzen alle Strecken gemeinsam. Alle Fahrten führen durch eine wohlgenährte und entsprechend grüne Landschaft. Der „Trenino verde“ überquert dabei verschiedene Aquädukte und einzigartige Panoramen. Nicht alle Strecken werden täglich befahren. Der Fahrplan der „Trenino verde“ kann aber an jedem Bahnhof eingelesen werden. So fährt beispielsweise die „Trenino verde“ auf der Strecke Nùoro nach Macomer sechs Mal täglich, jedoch auf der Strecke Macomer nach Bosa Marina nur einmal wöchentlich. Auf der Strecke von Cagliari nach Mandas bzw. Arbatax und Isili durchquert die „Trenino verde“ zunächst nur die als karg geltende Campidano-Ebene, bevor Berge irgendwann den Weg zur Ostküste öffnen. Im Norden werden die Streckennetze der Schmalspurbahnen Sardinien zwischen Sassari, Tempio Pausania und Palau für die „Trenino verde“ interessant. Dabei erfährt die Kurzstrecke zwischen der begehrten Stadt Sassari und Nulvi sowie Alghero nach Sassari eine besondere Aufmerksamkeit. Hier fährt die Schmalspurbahn Sardinien bis zu 14 Mal täglich und verbindet auf diese Weise städtische Metropolen mit den Seebädern Sardinien.
Katja Elflein
Foto: Enit Vito Arcomano
Datum: 17.02.2010
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