Muschelseide aus Sardinien

Muschelseide aus Sardinien
Muschelseide aus Sardinien

"Muschelseide" nennt Federica de Cesco ihren Roman und beschreibt darin einen Stoff, welcher so sanft und fein gewebt wurde. Die Fäden, aus denen der Stoff gemacht wird, beschrieb bereits Jules Verne in seinem Buch "20.000 Meilen unter dem Meer" und erwähnt den Namen Byssos, feine Faser. Nur selten erlebt man einen Stoff, welcher als so zart und sanft umschrieben wird und darüber hinaus selbst bei einer fast hundertfachen Dehnung als reißfest gilt.

Die Muschelseide ist ein Produkt der „Edlen Steckmuschel“. Die Muschel gilt als die größte Muschelart im Mittelmeerraum und ist nur in wenigen Regionen des Mittelmeeres beheimatet. Neben wenigen Ausnahmen vor den Küsten Kroatien benennen Forscher und Wissenschaftler bevorzugt den Süden Italien und heben dabei Taranto in Apulien und insbesondere die Insel Sardinen hervor. Hier auf Sardinien kann man nach Angaben des Reiseführer Sardinien aus dem Hause Michael Müller Verlag auf der Insel Isola Sant’Antioco nach der Muschelseide suchen gehen. Die Angaben jedoch, ob man in der Via Regina Margherita 111 noch immer eine Frau antrifft, die die Traditionen rund um die Muschelseide Sardinien aufrecht erhält, schwanken. Fest steht: Hier lebte oder lebt Chiara Vigo, Europas letzte Muschelseidenspinnerin. Auf der Suche nach der Muschelseide aus Sardinien wird also die Insel Sant’Antioco Ziel von Ausflügen oder geplanten Urlaubstagen auf Sardinien werden. Die Insel befindet sich im Südwesten Sardinien in der Provinz Carbonia Iglesias. Ferienwohnungen findet man in der gleichnamigen Hafenstadt. Zwar gibt es nur wenige Ferienwohnungen auf Sant’Antioco, jedoch entschädigt die Insel mit unterschiedlichen Arten der Urlaubsgestaltung. Neben der Suche nach der Muschelseide aus Sardinien locken der Wein, die phönizisch-punischen Nekropolen sowie feinste Badestrände und gelegentlich die Möglichkeiten, zu tauchen. Doch spätestens die Taucher werden als Feind der „Edlen Steckmuschel“ angesehen. Nach Angaben des „Projekt Muschelseide“, welches im Jahr 2004 zusammen mit dem Naturhistorischen Museum in Basel eine Ausstellung über die Muschelseide förderte, besäße die „Edle Steckmuschel“ feinste Instinkte und ist erkennt Veränderungen in ihrem Lebensraum sofort und reagiert mit Aussterben oder dem Umzug. Als Hauptursache für das Aussterben werden jedoch auch küstennahe Bebauungen angegeben. Andersherum waren es aber die Taucher, die diese Muschel ernten, ihren Faserbart kämmten, reinigten und das etwa 1 kg schweres Fleisch verzehrten. Über jede Perle, die diese Muschel enthielt, wurde sich zusätzlich gefreut. Die Muschelseide kann über 20 Jahre alt und mehr als ein Meter groß
werden. Die Edle Steckmuschel wird heute in der ganzen EU und in Kroatien als ein zu schützendes Naturgut geachtet. Der Artenschutz reicht so weit, dass man sich unter anderem mit der Wiederansiedlung beschäftigt.

Nach der Ernte wurden und werden noch heute die Fäden für das Weben vorbereitet. Zwar spricht man davon, dass man die Muschelseide aus Sardinien bereits in der Antike gekannt haben soll, doch eine lückenlose Geschichte über die Muschelseide aus Sardinien kann noch nicht benannt werden. Weltweit sammelte das Naturhistorische Museum Basel Informationen von nur rund 50 kleineren und größeren Objekten. Aus der Muschelseide Sardinien wurden Hüte, Handschuhe, Schals und weitere kleine Textilien produziert. Produkte aus der Muschelseide Sardinien wurden zu Geschenken an den Papst und an Königshäusern und erlebte ihre Blüte im 18. und 19. Jahrhundert. Auf der kleinen Insel Isola Sant’Antioco präsentiert die Ausstellung „Mostra del Bisso“ eindrucksvoll Arbeit und Technik in einer Muschelseidenspinnerei.

Katja Elflein

Datum: 27.04.2010

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